In Ländern, in denen man sich seine Zahnärztin oder seinen Zahnarzt aussuchen kann, hat vermutlich jede Patientin und jeder Patient besondere Bedürfnisse. Manche möchten vorzugsweise von Frauen, andere wiederum von Männern behandelt werden. Manche bevorzugen Generalisten, manche Spezialisten. Manche möchten, dass Ihnen jeder einzelne Schritt erklärt wird, damit sie wissen, was genau an ihren Zähnen oder an ihrem Zahnfleisch gemacht wird, andere wiederum möchten möglichst wenig erklärt bekommen, sondern hoffen nur, dass es möglichst schnell vorbei ist.
Andere Patientinnen und Patienten wiederum wünschen, dass auf ihre individuellen Bedürfnisse wie den Würgereiz oder die schnell zu rissigen Lippen führende Mundtrockenheit besondere Rücksicht genommen wird. Andere schließlich möchten, dass möglichst metallfrei und mit möglichst wenig Röntgenstrahlung diagnostiziert und therapiert wird. So gesehen ist auf irgendeine Weise jede Patientin und jeder Patient ein Mensch mit besonderen Bedürfnissen in Bezug auf die zahnärztliche Behandlung.
Darüber hinaus gibt es aber auch grössere Teile der Bevölkerung, die tatsächlich besondere Bedürfnisse in Bezug auf die zahnärztliche Prophylaxe, Diagnostik und Therapie haben. Sei es auf Grund von Einschränkungen, Polypharmazie, Schwangerschaft, Alter, Religionszugehörigkeit, Krebsbehandlung, Suchterkrankung, Neigung zu Wundheilungssstörungen, schweren Herzerkrankungen, neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen, Erkrankungen der grossen Organe, Spitzensportler, Patienten mit MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) oder PFE (Primare Failure of Eruption), Mund- und Zungenbrennen oder aufgrund zahlreicher Allergien und Unverträglichkeiten.
Referent:

Univ.-Prof. Dr. Andreas Filippi